Die Großlage St. Goarer Burg Rheinfels         | 
        
     
         
          
         Burg Rheinfels und die Stadt St. Goar
       
  | 
       St. Goarer  Einzellagen und Winzer  
         Das Gebiet Weinanbaugebiet Mittelrhein, in dem Römer schon  Rebhänge anlegten, liegt zwischen Bonn und Bingen und bietet einen besonders  schönen Teil Deutschlands: Das enge, von zahllosen schroffen Felsrücken, Seitentälern,  Flusswindungen und Burgen  gegliederte  Rheintal bietet ein imposantes Landschaftsbild - nicht zuletzt durch den recht  arbeitsaufwändigen Weinbau, der überwiegend in Steillagen betrieben wird. Der  südliche Teil dieser einzigartigen Kulturlandschaft, das Obere Mittelrheintal,  wurde im Jahr 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe geadelt. Das   Anbaugebiet Mittelrhein gehört mit 461ha(2007)  zu den kleinsten Weinbauregionen in Deutschland. Das Anbaugebiet Mittelrhein  besitzt den höchsten Anteil an Hanglagen(50%)aller deutschen Anbaugebiete, und  der Zeitaufwand für die Arbeit im Weinberg bei Hanglagen beträgt das Drei- bis  Vierfache gegenüber den durchmechanisierten Flächenlagen anderer Anbaugebiete.  Die seit den 60er Jahren durchgeführten Flurbereinigungen und die Verbesserung  der Produktionsbedingungen veränderten   auch das Gesamtbild der Landschaft. Sie konnten übrigens den  augenscheinlichen Wettbewerbsnachteil der Winzer bestenfalls mildern,  keinesfalls jedoch ausgleichen. 
            
           Im Herzstück des Mittelrhein liegt das kleine Städtchen St.  Goar.  Der Name leitet sich von dem  Heiligen St.Goar ab, der sich um 550 hier niederließ und an der Lohbachmündung  eine Klause errichtete. Die Burg Rheinfels, welche das Städtchen krönt, gab der  Großlage „Burg Rheinfels“ ihren Namen. Diese Großlage umfasst 4 Einzellagen:  Ameisenberg, Frohwingert, Kuhstall und Rosenberg und hat heute eine von den St.  Goarer Winzern bebaute Gesamtfläche von 3,7ha. Dies ist eine erfreuliche  Tatsache, da der Weinbau in St. Goar wegen der schwierigen Bedingungen fast  völlig aufgegeben worden war. In den letzten Jahren sind es  junge Winzer, welche die weinbauliche  Situation in der Großlage Burg Rheinfels   mit deutlichem Erfolg verbessern.   | 
      
     
         
          
         Die Grosslage "St. Goarer Burg Rheinfels" mit dem Gründelbachtal und dem Werlauer Hang | 
        
     
       Die St.  Goarer Einzellagen 
           | 
       Ameisenberg:  
         Der Name des Weinberges taucht erstmals im 14. Jahrhundert als „ame Ameysberg“  auf. Zwei Namensdeutungen stehen gegenüber: die eine weist auf das in großer  Zahl vorkommende Insekt hin, manchem mag die   zweite, das mittelhochdeutsche „amis“   = Geliebter besser gefallen. Devonische Schiefer mit darüber liegenden  Lössablagerungen bilden die geologischen Grundlagen der St. Goarer Lagen. Der  Boden des Ameisenberges wird geprägt durch Lehmschutt über anstehendem  Schiefer. Topographisch lässt sich diese Einzellage in zwei verschiedene  Terroireinheiten unterteilen: den direkt der Festung Rheinfels  gegenüberliegenden Abschnitt sowie den unterhalb des Frohwingert liegenden  Bereich. Die Lage ist 300- 500m vom Rhein entfernt, liegt auf 85-140m über NN,  ist nach Südosten ausgerichtet und verfügt über Hanglagen von 30 –60%  Steilheit. 
         Frohwingert:  
           Der Name wurde erstmalig im 15.  Jahrhundert als „ zu Frone wingarten“ erwähnt. Entweder war der Weinberg mit  Fron belastet oder gehörte zu einem Fronhof. Der Boden lässt sich als leichter  Tonschieferverwitterungsboden beschreiben und ist dem des Ameisenberges  vergleichbar. Die Lage ist nach Süden bis Südosten ausgerichtet und liegt auf  120 -200m über NN  500 –1000m vom Rhein  entfernt. Die Hänge weisen eine durchschnittliche Steigung von 35-50% auf. 
           Beide Lagen besitzen hohes Qualitätspotential. 
           Rosenberg:  
           Der Name ist vermutlich keltischen  Ursprung,  und wenn man ross, roc oder  roq( =vorspringende Anhöhe) mit „leya“( = Schieferfels) verbindet, gelangt man  zu einer möglichen Erklärung. Der Untergrund des Rosenbergs ist  Tonschieferverwitterungsboden mit Lehm und Lehmschutteinlagerungen. Im  Rosenberg sind heute nur noch ¼ der ursprünglichen Lage bebaut. Die Einzellage  liegt mit 180 – 220m über NN recht hoch, ist etwa 1000m vom Rhein entfernt,  nach Südosten ausgerichtet und weist eine Steigung von 30-45% auf. 
           Die Lage Rosenberg besitzt mittleres Qualitätspotential. 
           Die Lage Kuhstall – schräg gegenüber der Loreley gelegen –  wird nicht mehr bewirtschaftet. Sie fiel wie viele andere Mittelrheinlagen der  harten Arbeit von Hand und der geringen Hektarerträge auf steinigen  Schieferverwitterungsböden zum Opfer. 
           | 
      
     
         
            
Die Einzellagen "Frohwingert" und "Ameisenberg" | 
      
     
       |   | 
       Die St.  Goarer Winzer | 
      
     
         
          
         Weingut Peter Schneider
         
  | 
       Peter Schneider 
          
       Waldstrasse 13, 55432 Damscheid,  Tel. 06741-1461  
        
Das Weingut  bearbeitet  die zum St. Goarer  Stadtteil Werlau  gehörende Lage Rosenhang und Teile der Lage St. Goarer Frohwingert  und fällt durch gut strukturierte Weine auf,  de er auch in seiner gemütlichen Winzerstube in St. Goar verkauft. Das Weingut  verarbeitet das Lesegut von 0,3ha Anteilen des Hansenordens aus den Einzellagen  Rosenberg und Frohwingert zum Hansenwein in verschiedenen Qualitäten und  Geschmacksausprägungen, welcher sich großer Beliebtheit erfreut. | 
      
     
         
          
         Winzer Jürgen Wiegand
  | 
       Jürgen Wiegand, 
          
Ulmenhof 19, 56329 St. Goar, Tel.  06741-980110, E-Mail: J_Wiegand@kabelmail.de 
 
Der Winzer bringt auf  seinem 0,3 ha großen Weingut saftige Weine mit gut eingebundener Säure und  zarter Frucht aus Teilen der Lage Frohwingert zum Verkauf. | 
      
     
         
         Weingut Philipps Mühle mit 
       Winzerschenke
  | 
       Weingut Philipps-Mühle 
 
Inhaber: Martin und Thomas  Philipps, Gründelbach 49, 56329 St. Goar, Tel. 06741-1601, Internet:  www.philipps-muehle.de  
E-Mail: muehle@muehle-philipps.de 
 
Die beiden Winzer haben sich vorgenommen, den  Flächenrückgang am Mittelrhein Einhalt zu gebieten und den Weinbau in St. Goar  aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Die ursprünglich  0,3ha des elterlichen Weingutes haben sie  inzwischen auf 2,5ha aufgestockt. In den Lagen Frohwingert und Ameisenberg  besitzen sie 1,1ha Rebfläche und kultivieren 90% Riesling und 10%  Müller-Thurgau. Die Weine präsentieren sich mit prägnanter Säurestruktur und zeigen  mit Restsüße ein blumiges Pfirsischaroma, das mit der Säure vorzüglich  harmoniert. | 
      
     
         
         Weingut Goswin Lambrich mit Weinsube und Terrasse | 
       Wein-und Sektgut Goswin Lambrich  
          
       Inhaber: Gerhard,  Marita und Christiane Lambrich, Auf der Kripp 3, 55430 Oberwesel-Dellhofen,  Tel.: 06744-8066, Fax: 8003, 
E-Mail:  info@weingut-lambrich.de 
 
Das 15ha große Weingut besitzt in den Lagen Frohwingert und  Ameisenberg ca. 1ha bestockte Rebfläche, aus denen im Jahre 2009 ein Dornfelder  QbA trocken und ein Riesling Hochgewächs trocken unter der Großlagenbezeichnung  Burg Rheinfels zum Verkauf angeboten werden. Der Dornfelder zeigt intensive  Kirscharomen und kräftige Struktur und  ist  wohltuend unaufdringlich. Der Riesling ist von rassiger Säure und feiner  Mineralität und empfiehlt sich nicht nur als Essensbegleiter. Das Weingut verarbeitet  das Lesegut eines Weinberges unterhalb der Burg Rheinfels zu einem  Burg Rheinfels Riesling Hochgewächs feinherb  – Vinum Sancti Goaris, welchen die Stadt St. Goar  über Optionsscheine seit 2007 verkauft. Der Wein  besticht durch außergewöhnliche Fruchtaromen und dezente, feingliedrige  Säurestruktur. 
  | 
      
     
       | Werner Eckes, Kellermeister | 
        
     |