Die Geschichte der Stadt Sankt Goar und ihr Gründer der Heilige Goar 
      Goar, ein Priestermönch aus der  Auvergne, gründete im  
        6. Jahrhundert in der kleinen Fischergemeinde am Rhein eine  christliche Herberge. Sein Grab entwickelte sich zu einer viel besuchten  Wallfahrtsstätte, die von einer Klerikergemeinschaft betreut wurde. 
       Zu St. Goar  gehören heute die Ortsteile Biebernheim, Fellen und Werlau.  
      In Römischer Zeit führte eine  Heerstraße durch die Gemarkung, die hier, militärisch gesichert, das Ufer  wechselte. Vermutlich gab es also eine Rheinfähre, welche die beiden Ufer  miteinander verband. 
       Ihren Namen verdankt die kleine Siedlung dem heiligen  Goar. Der Priestermönch aus der Auvergne ließ sich um 550 hier nieder und  gründete in der kleinen Fischergemeinde auf Reichsgut ein Hospiz. 
       Nach  einem Bericht Wandalberts von Prüm aus dem 9. Jahrhundert, stammte der heilige  Goar aus Aquitanien, wo er mit Erlaubnis des Trierer Bischofs ein Kirchlein  baute, missionierte und seine Zeit Reisenden und Kranken widmete. 
       Im Jahre 575  oder 611 starb er. Sein Grab entwickelte sich zu einer viel besuchten  Wallfahrtsstätte, die von einer Klerikergemeinschaft betreut wurde.  
      Die von St.  Goar gegründete Kirche wurde 765 von König Pippin (751-768) der Abtei Prüm (Eifel) geschenkt. Im Jahr 820  ergänzte Ludwig der Fromme die Prümer Rheingüter um ein großes Waldgebiet auf  dem Hunsrück und um einige Dörfer.  
      Vögte der Goarer Kirche waren zunächst die Grafen von Arnstein und seit 1185 die Grafen von Katzenelnbogen. Nach und nach  gelang es den Grafen, den Ort unter ihre militärische  und gerichtliche Hoheit zu bringen. Die von ihnen eingerichtete, 1219 erstmals  erwähnte, Rheinzollstelle wurde zu einer bedeutenden Einnahmequelle des  Grafenhauses. 
         
        Der militärischen Sicherung des  Herrschaftsbereiches dient die 1245 gegründete Burg Rheinfels. Die im Tal unweit der Stiftskirche  gelegene alte Burg der Arnsteiner wurde damit bedeutungslos. Als die Grafen von Katzenelnbogen 1479 im  Mannesstamm ausstarben, traten die Landgrafen von Hessen das Erbe an.  
      Die Landgrafen  führten 1526 die Reformation in ihrem Land durch. Das Goarer Stift wurde aufgehoben, die Wallfahrten dorthin unterbunden. Landgraf Philipp  II machte Burg Rheinfels wieder zu seiner  Residenz.  
         
        Der Rheinfels war aber zwischen den beiden Häusern  Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt umstritten. Nach Belagerung und Eroberung  kam Rheinfels 1626 in den Besitz von Hessen-Darmstadt. 1647 wurde die Festung  von Hessen-Kassel zurückerobert.  
      Dieser Besitz wurde den Kasselern nach dem  Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) im Westfälischen Frieden (1648) bestätigt.  Dank seiner strategischen Bedeutung wurde der Rheinfels zur stärksten  hessischen Festung am Mittelrhein ausgebaut (besonders unter Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg (1649-1693).  
      Wenig später kamen St. Goar und  Rheinfels an das Haus Rotenburg, Kassel behielt sich aber die Landeshoheit und  das Öffnungsrecht der Burg im Kriegsfall vor. Als im Jahr 1692  Truppen des französischen Königs Ludwigs XIV. den Rheinfels belagerten, konnte  der Angriff abgewehrt werden.  
      Dadurch blieb der Mittelrhein von weiteren  Verwüstungen verschont. Im Siebenjährigen Krieg 1758-63 wurde der Rheinfels  dann doch noch von Franzosen besetzt. Starke Schäden erlitt die Anlage durch  eine Pulverexplosion im Jahr 1759 und einige Stadtbrände.  
      Beim Angriff der  französischen Revolutionstruppen 1794 musste man die Burg kampflos übergeben und St. Goar kam  bis 1813 unter französische Verwaltung. 1815, nach dem Wiener Kongress,  fiel der Ort dem Königreich Preußen zu und wurde Kreisstadt. 
       Die Auflösung des  Kreises St. Goar im Zuge der Verwaltungsreform erfolgte 1969. Simmern ist heute  Zentrum des Rhein-Hunsrück-Kreises. St. Goar wurde 1972 in die Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel mit Sitz in  Oberwesel eingegliedert.   |